🗺️ Geografie und Ausdehnung
Der Goldene Grund ist ein Naturraum im Herzen des Taunus. Er erstreckt sich etwa von Limburg-Lindenholzhausenim Nordwesten bis nach Waldems-Bermbach im Südosten und von Hünfelden-Dauborn im Westen bis Selters-Eisenbach im Nordosten.
➡️ Länge: ca. 10 Kilometer
➡️ Breite: 3–4 Kilometer
➡️ Höhenprofil: 140–295 m ü. NHN
Um Missverständnisse zu vermeiden, unterscheidet man:
- den eigentlichen Naturraum Goldener Grund (Gebietskennziffer 303.0, 31,74 km², im nördlichen Teil der Idsteiner Senke)
- und den weiter gefassten Landstrich, der zusätzlich Teile des Limburger Beckens umfasst.
Zum engeren Gebiet gehören u. a. Bermbach, Wörsdorf, Würges, Bad Camberg, Eisenbach.
Im weiteren Sinne zählen auch Orte wie Oberbrechen, Niederbrechen, Dauborn, Werschau, Nauheim, Lindenholzhausen dazu.
Am Rande liegen u. a. Haintchen, Münster, Kirberg, Heringen, Mensfelden, Ennerich, Eschhofen.
🌳 Naturräume & kulturelle Schätze
Die Landschaft ist eine leichte Acker-Senke, geprägt durch Wörsbach und Emsbach.
📍 Mittelpunkt: Bad Camberg (Im Gründchen / Ecke Emsstraße)
Koordinaten: 50°17′34.4″N, 8°15′18.1″E
Höhe: 253 m ü. NHN
✨ Der Goldene Grund bietet:
- 🌿 Natur & Erholung
- 🚶♂️🚴♀️ Fuß- & Radwege
- 🏰 Burgen, Kirchen, Mühlen
- 🏘️ Historische Altstädte mit Fachwerk
- 🪦 Hügelgräber & Wüstungen
- 💧 Quellen, Bachläufe & Auen
Sehenswerte Orte (Auswahl):
- Lindenholzhausen: historische Lindenmühle, kurtrierischer Stundenstein
- Werschau: Berger Kirche, alte Schmiede, Rathaus-Schule
- Niederbrechen: Rathaus, Gefangenenturm, Reste der Stadtmauer
- Oberbrechen: Eichkapelle, Stundenstein (1789), Bildstöcke
- Niederselters: Rathaus, Kulturzentrum Alte Kirche, Selterswassermuseum
- Eisenbach: Pfarrkirche St. Petrus, Mariengrotte, Hof zu Hausen
- Münster: Dorfmuseum & Naherholungsgebiet „Lago Alfredo“
- Haintchen: Kirche St. Nikolaus, klassizistische Schule
- Erbach: Brunnen & „Roter Ochs“
- Gnadenthal: Klosteranlage
- Bad Camberg: Amthof, Marktplatz, Kreuzkapelle, jüdische Friedhöfe
- Walsdorf: Scheunenfront, Hutturm, evangelische Christuskirche
⛪ Religiöse & historische Bedeutung
Im Jahr 1156 gründete der Priester Gottfried von Beselich, auch „der Rufer“ genannt, in Walsdorf ein Benediktinerkloster.
📜 In der Klosterchronik wird er als „Apostel des Goldenen Grundes“ bezeichnet – ein Hinweis auf seine Bedeutung für Religion, Kultur und Gesellschaft der Region.
🏺 Früheste Spuren der Besiedlung
Schon vor 7.300 Jahren ließen sich die ersten Ackerbauern im Goldenen Grund nieder.
Archäologen fanden in der Umgebung von Walsdorf Spuren der mittleren Bandkeramik (Beginn der Jungsteinzeit).
🧱 Merkmale: Keramiken mit Bandmustern (eckig, spiral- oder wellenförmig).
🏠 Nachweis: mindestens 66 Häuser aus der Zeit der Bandkeramik in der Idsteiner Senke.
Das markiert den Beginn der sogenannten „Neolithischen Revolution“ – den Übergang von Jägern & Sammlern zu sesshaften Bauern. 🌾
👉 Der Goldene Grund ist also nicht nur eine idyllische Landschaft, sondern auch ein Kulturraum mit jahrtausendealter Geschichte.
Eine weitere Lektüre-Empfehlung
- Zeitreise durch Taunus und Westerwald
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